Roland Fischer „Israelisches Kollektivportrait“

 
Installation im Öffentlichen Raum, Kunst-Insel am Lenbachplatz, München

 
10. November bis Ende Dezember 2015
Eröffnung am 10. November 2015, 10:30 Uhr
 

Am 10. November eröffnet die Installation „Israelisches Kollektivportrait“ des Fotokünstlers Roland Fischer
auf der Kunst-Insel am Lenbachplatz. Für das Projekt hat der Künstler 1000 Studentinnen und Studenten
der Tel Aviv Universität fotografiert und deren Einzelporträts zu einer großen fotografischen Komposition
in Form eines Kollektivporträts zusammengefügt. Durch die erstmalige beidseitige Bespielung des 5 x 5 Meter
messenden Billboards werden dabei zwei unterschiedliche Facetten des Werkes sichtbar: Auf der einen Seite
der Tafel erscheinen in schier endloser Reihung die Gesichter junger Menschen in Frontalansicht.
Auf der anderen Seite zeigt sich das Motiv um ein Vielfaches vergrößert. Die Züge der Porträtierten werden
nun erkennbar, sie treten aus der Anonymität der Masse dem Betrachter in ihrer Individualität entgegen.

Die Serie der „Kollektivportraits“ nimmt eine wichtige Rolle im künstlerischen Schaffen von Roland Fischer ein.
Für diese Werkgruppe fotografiert er hunderte, manchmal tausende Personen, die er dann, mit ihrem Namen
versehen, nach dem formalen Prinzip serieller typologischer Reihung zu einer großen Gesamtkomposition
verbindet. Stets handelt es sich bei den Porträtierten um Angehörige eines spezifischen Kollektivs, einer Berufs-
schicht, einer sozialen Gruppe oder Gemeinschaft. So entstanden seit 1998 Kollektivportrait-Kompositionen
von Soldaten, Arbeitern, Bauern, Studenten, Pilgern u.a. Die Arbeiten evozieren Fragen nach Individuum und
Kollektiv, Selbstbestimmung und sozialer Determination sowie persönlicher Freiheit und Anpassung an
gesellschaftliche und politische Normen.

Besondere Bedeutung und Aktualität wird dem Projekt an seinem Aufstellungsort auch durch politische und
historische Aspekte verliehen: 2015 feiern Deutschland und Israel das 50-jährige Bestehen ihrer diplomatischen
Beziehungen. Gleichzeitig befindet sich der Aufstellungsort in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Standort
der Alten Hauptsynagoge der israelitischen Kultusgemeinde. Das Fotoprojekt trägt diesem Umstand Rechnung,
die Visualisierung – die symbolische Sichtbarmachung jüdischen Lebens im Herzen Münchens –
wird zum zentralen Anliegen.

Das Projekt „Israelisches Kollektivportrait“ wurde in das offizielle Begleitprogramm Deutschlands „50 Jahre
Diplomatische Beziehungen Deutschland-Israel“ aufgenommen. Zur Eröffnung des Projektes sprechen der
israelische Generalkonsul, Dr. Dan Shaham, und der Münchner Kulturreferent, Dr. Hans-Georg Küppers.